Die Hälfte aller Auszahlungen in der Wohngebäudeversicherung gehen auf das Konto von Leitungswasserschäden. Damit kosten sie so viel wie die Folgen von Sturm, Feuer und Glasbruch zusammen – obwohl Leitungswasser nur jeden dritten Leistungsfall betrifft. 

Wenn Leitungswasser durch ein Leck in Haus oder Wohnung dringt, ist der Schaden in der Regel sehr groß – und damit teuer. Dieses Fazit zieht die R+V Versicherung auf Basis einer internen Datenanalyse in der Wohngebäudeversicherung. Ausgetretenes Leitungswasser ist damit für jeden dritten Schaden im Haus verantwortlich. Die Folgen sind meist besonders teuer: So machen Leitungswasserschäden bei der R+V die Hälfte der Ausgaben in der Wohngebäudeversicherung aus. Dabei kommt es oft gar nicht zu einem Platzen des Rohres – auch feine Risse oder kleine Löcher in den Leitungen können großen Schaden anrichten. Das fatale: Manchmal bleiben die winzigen Lecks für lange Zeit unbemerkt. 

Wohngebäudeversicherung - Schäden in Leitungswasser höher als alles andere

Lange verborgene Schäden haben meist gravierende Folgen. Manchmal müssen Wände durch Profis getrocknet oder erneuert werden. In anderen Fällen quillt der Boden auf oder das Badezimmer muss neu gekachelt werden. Wenn Teile der Wohnung oder des Gebäudes während der Arbeiten nicht nutzbar sind, so ist das für die Betroffenen eine belastende Situation. Wenn sich auf den nassen Wänden auch noch Schimmel zu bilden droht, dann wird das sogar für die eigene Gesundheit ein Problem. 

Somit klingen Leitungswasserschäden besonders schlimm, aber auch alle anderen Gefahren für das eigene Heim können teuer werden. 

Leitungswasserschäden

Wie bereits erwähnt, können Leitungswasserschäden sehr unterschiedliche Auslöser haben, wie zum Beispiel undichte Rohre oder Wasserhähne, defekte Waschmaschinen oder Geschirrspüler oder Schäden an der Heizung. Die Auswirkungen können von geringfügigen Feuchtigkeitsschäden bis hin zu massiven Überschwemmungen reichen. In einigen Fällen können Leitungswasserschäden sogar zu Schimmelbildung führen, was wie bereits erwähnt, zu Gesundheitsproblemen führen kann.

Leckage-Schutzsysteme

Wenn Leitungswasserschäden früh entdeckt werden, lässt sich der Schaden oft begrenzen. Dabei helfen Leckage-Schutzsysteme. 

Entsprechende Warnmelder werden dazu im Wasserzuleitungsrohr installiert. Diese reagieren im Ernstfall auf einen Druckverlust und sperren dann automatisch die Leitung. Dadurch verhindert das System, dass noch mehr Wasser ins Gebäude dringt. Auch kleine Lecks bemerkt das System sofort, versichern zumindest die Fachleute.

Feuerschäden

Feuerschäden können verheerende Auswirkungen haben, insbesondere wenn das Feuer nicht rechtzeitig bemerkt wird oder wenn es durch unkontrollierte Umstände wie z.B. Blitzschlag oder explodierende Gasleitungen verursacht wird. Feuerschäden können das gesamte Gebäude zerstören oder nur bestimmte Bereiche betreffen. In jedem Fall ist die Reparatur oder der Wiederaufbau nach einem Feuerschaden sehr kostspielig.

Eine Wohngebäudeversicherung bietet in der Regel Schutz gegen Feuerschäden. Es ist jedoch wichtig, die Bedingungen der Versicherung genau zu prüfen, um sicherzustellen, dass alle Arten von Feuerschäden abgedeckt sind.

Sturm- und Hagelschäden

Sturm- und Hagelschäden können ebenfalls sehr schwerwiegend sein und in einigen Fällen das gesamte Gebäude zerstören. Insbesondere bei Hagelschäden kann es zu massiven Schäden an Dach, Fenstern und Fassade kommen. Auch wenn die Schäden bei einem Sturm nicht so schwerwiegend sind, können sie dennoch zu erheblichen Reparaturkosten führen.

Elementarschäden

Elementarschäden, wie Überschwemmungen, Erdrutsche oder auch Starkregen, können in vielen Regionen Deutschlands auftreten und sind oft nicht durch eine normale Wohngebäudeversicherung abgedeckt. Hierfür muss man einen extra Baustein miteinschließen. 

Die Wohngebäudeversicherung deckt zwar automatisch alles oben genannte ab, aber Schäden durch Naturereignisse, die in der Regel unter die Kategorie “Elementarschäden” fallen, sind meist ausgeschlossen. In einigen Fällen können Schäden durch Naturkatastrophen jedoch so schwerwiegend sein, dass sie das Gebäude unbewohnbar machen oder sogar zerstören.

Es ist wichtig zu beachten, dass der Einschluss eines  Elementar-Bausteins meist mit höheren Kosten verbunden sind als Wohngebäudeversicherungen ohne diesen Baustein. Die genaue Prämie hängt dabei von verschiedenen Faktoren ab, wie der Lage des Wohngebäudes und der Versicherungshöhe. Auch kann es vorkommen, dass Versicherer in Hochrisikogebieten keine Elementarversicherungen anbieten oder bestimmte Schäden ausschließen.

Die Hochwasserkatastrophe 2021 in NRW hat gezeigt, wie wichtig dieser kleine Baustein doch sein kann.